Rosen schneiden

Was ist der beste Zeitpunkt zum Rosen schneiden?

Der ideale Zeitpunkt zum Rosen schneiden im Garten beginnt üblicherweise ab der zweiten Märzhälfte. Eine präzise Datumsangabe ist jedoch nicht möglich, da je nach geografischer Lage dieser Zeitraum um bis zu zwei Wochen variieren kann. In Bergregionen wie den Alpen kann es im März noch sehr winterlich sein, wohingegen in Gegenden mit einem milderen Klima an der Küste die Rosen bereits zu sprießen beginnen. In höheren Lagen besteht die Gefahr von Spätfrösten, während es in den wärmeren Weinanbaugebieten und in den gemäßigteren Tälern längst an der Zeit ist, die Rosen zurückzuschneiden.

Ein guter Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt ist die Blüte der Forsythien. Wenn diese gelben Frühlingsboten blühen, ist es sicher, die Rosen zu stutzen. Auch wenn die Rosen zu diesem Zeitpunkt schon junge Triebe mit grünen Blättern gebildet haben sollten, ist ein Rückschnitt ohne Weiteres möglich.

Warum muss man Rosen schneiden?

Mit der Zeit neigen Rosen dazu, ihre Blühfreudigkeit und Lebenskraft zu verlieren – ein Prozess, den Experten als „Vergreisung“ bezeichnen. Ein Schnitt im Frühling kann die Pflanzen quasi verjüngen. Das Zurückschneiden regt die Knospen an, kraftvoll zu wachsen. Je gründlicher dabei vorgegangen wird, umso kräftiger und frischer treiben die Rosen anschließend aus. Der Schnitt sorgt auch dafür, dass die Pflanze ausgelichtet wird, was mehr Licht an die Blätter lässt und nach Niederschlägen ein schnelleres Trocknen ermöglicht. Ein gepflegter Rosenstock vereinfacht die Pflege, wie das Düngen und Jäten, da man besser an die Pflanze herankommt. Zudem verringert das Schneiden die Gefahr von Pilzerkrankungen, beispielsweise dem Sternrußtau. Allerdings variiert die Notwendigkeit und Intensität des Schnitts je nach Rosensorte. Dennoch sind Rosen generell sehr schnittverträglich, sodass kaum Fehler gemacht werden können. Erfahrungsgemäß blühen Rosen nach strengen Wintern besonders prächtig, selbst wenn viele Triebe gefroren sind und ein Rückschnitt bis ins alte Holz notwendig war.

Womit Rosen schneiden? Die Schere der Wahl

Für den Rosenschnitt ist eine hochwertige und scharfe Gartenschere unerlässlich. Investiere am besten in ein Qualitätsprodukt, welches ungefähr 50 Euro kostet, um die beste Leistung zu erzielen. Die Schere sollte angenehm in der Hand liegen, und es gibt spezielle Modelle für Frauen sowie für Linkshänder. Eine stets scharfe Klinge ist wichtig, um zu vermeiden, dass die Triebe gequetscht oder gerissen werden, was Krankheitserregern leichteren Zugang verschafft. Bei den Schnitttechniken unterscheidet man grundsätzlich zwischen Amboss- und Bypass-Gartenscheren, wobei Bypass-Scheren für den Rosenschnitt vorzuziehen sind, da sie die Pflanzenteile weniger beschädigen. Nach der Benutzung ist es ratsam, die Scherenklingen zu reinigen, was bei beschichteten Klingen mit einem Glasreinigungsspray und einem Tuch effektiv gelingt. Für das Schneiden stärkerer Triebe, wie sie bei Strauch- oder Kletterrosen vorkommen, benötigt man schwereres Werkzeug, etwa eine Astschere, deren lange Griffe durch Hebelwirkung das Schneiden dicker Äste erleichtern.

Tipps zum Rosenschnitt

Vor dem Beginn des Rosenschnitts ist es wichtig, einige grundlegende Regeln zu beachten: Beginnen Sie damit, alle toten, durch Frost beschädigten oder anderweitig beeinträchtigten Triebe bis ins gesunde Holz zu entfernen. Dies verhindert, dass Krankheiten sich ausbreiten, indem Sie die für sie günstigen Bedingungen beseitigen. Nach dem Winter lassen sich die frostgeschädigten Bereiche gut erkennen; schneiden Sie diese braun verfärbten Triebe weg. Auch Blätter, die Anzeichen von Pilzbefall zeigen, sollten entfernt werden, um einer erneuten Infektion vorzubeugen.

Beim Schneiden ist darauf zu achten, dass starke Triebe nicht zu radikal gekürzt werden, damit die Rose ihre Energie gleichmäßig auf mehrere Knospen verteilen kann. Dies führt zu vielen neuen, aber kleineren und schwächeren Trieben. Im Gegensatz dazu sollten schwächere Triebe stärker zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze ihre Energie auf die Entwicklung weniger, aber dafür kräftigerer Triebe konzentrieren kann. Wenn das Ziel ist, die Blütenbildung zu fördern, ist es entscheidend zu wissen, dass je nach Rosensorte die üppigste Blüte entweder an ein- oder zweijährigen Trieben erfolgt. Schneiden Sie die Rose daher so, dass sie eine Vielzahl kräftiger Seitenzweige zweiter und dritter Ordnung entwickelt, was für eine optimale Verzweigung und Blütenbildung sorgt.

So schneidet man die verschiedenen Rosenarten

1. Edelrosen

  • Charakteristika: Große Blüten, meist einzeln stehend. Bekannt für ihre Eleganz und die Vielfalt an Farben.
  • Schnittzeitpunkt: Frühes Frühjahr.
  • Schnittweise: Stark zurückschneiden, etwa 3 bis 5 Augen (Knospen) vom Boden oder der Veredelungsstelle.
  • Ziel: Förderung kräftiger, aufrechter Triebe für große, schöne Blüten.

2. Beetrosen

  • Charakteristika: Kompakter Wuchs, öfterblühend, viele kleine bis mittelgroße Blüten.
  • Schnittzeitpunkt: Spätwinter bis frühes Frühjahr.
  • Schnittweise: Mäßig bis stark zurückschneiden, je nach gewünschter Dichte und Form.
  • Ziel: Anregung eines buschigen Wuchses und einer reichen Blütenfülle.

3. Strauchrosen

  • Charakteristika: Robust, wuchsstark, oft mit großen Blütenbüscheln.
  • Schnittzeitpunkt: Spätwinter bis Frühjahr.
  • Schnittweise: Leichter bis mäßiger Rückschnitt, ältere Triebe gelegentlich stark zurückschneiden.
  • Ziel: Erhalt der natürlichen Wuchsform, Förderung der Blütenbildung an jungen Trieben.

4. Kletterrosen

  • Charakteristika: Lange, flexible Triebe, die zum Klettern an Gerüsten etc. geeignet sind.
  • Schnittzeitpunkt: Nach der Hauptblüte, wenn sie einmalblühend sind, oder im Frühjahr für öfterblühende Sorten.
  • Schnittweise: Seitentriebe der Haupttriebe zurückschneiden, um Blütenbildung zu fördern. Haupttriebe nur leicht kürzen.
  • Ziel: Unterstützung der vertikalen Wuchsform, Anregung der Blütenbildung entlang der Triebe.

5. Bodendecker-Rosen

  • Charakteristika: Niedrig wachsend, dichte Matte bildend, pflegeleicht.
  • Schnittzeitpunkt: Frühes Frühjahr.
  • Schnittweise: Kann stark zurückgeschnitten werden, um kompakten Wuchs zu erhalten oder zu verjüngen.
  • Ziel: Erhaltung der dichten, bodendeckenden Wuchsform.

6. Wildrosen

  • Charakteristika: Oft einmalblühend, mit einfachen Blüten und attraktiven Hagebutten im Herbst.
  • Schnittzeitpunkt: Nach der Blüte.
  • Schnittweise: Auslichten älterer Triebe, Erhalt der natürlichen Form.
  • Ziel: Förderung der Hagebuttenbildung, Erhalt der Wuchsform.
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